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Die Boston Bruins haben sich im Stanley Cup Finale 2019 eindrucksvoll zurückgemeldet. Sie gewannen am Sonntag Spiel 6 bei den St. Louis Blues mit 5:1 und glichen die Best-of-Seven-Serie zum 3:3 aus. Zuvor hatten sie zwei Niederlagen hintereinander einstecken müssen. Überragender Akteur der Mannschaft aus Massachusetts beim Gastspiel im Enterprise Center war Torhüter Tuukka Rask. Er parierte 28 Schüsse und bot eine Leistung vom Kaliber Conn Smythe Trophy. Damit kommt es am Mittwoch in Boston zum alles entscheidenden Spiel 7. Es ist das erste Mal seit 2011, das ein Stanley Cup Finale wieder über die volle Distanz geht. Beim seinerzeitigen Showdown hatten sich die Bruins durch ein 4:0 bei den Vancouver Canucks den sechsten Titel ihrer Klubgeschichte geholt.

Das klare Endergebnis von Spiel 6 täuscht ein wenig über den Verlauf der Begegnung hinweg. Die Blues waren längst nicht so unterlegen, wie es das Resultat vielleicht vermuten lässt. Nach dem 0:1-Rückstand im ersten Drittel durch Brad Marchand bei einer 5-gegen-3-Überzahl der Bruins erspielten sich die Hausherren einige Chancen, fanden jedoch in Rask ihren Meister. Der Schlussmann erwies sich vor allem im Penalty-Killing als Turm in der Schlacht. Die Gäste hielten sich bei allen vier Unterzahlsituationen schadlos und legten damit die Basis für den Triumph. In der gesamten Finalserie blieben sie bisher in 17 von 18 Powerplays der Blues ohne Gegentreffer. Fürwahr eine stolze Bilanz.
Im letzten Drittel machten die Bruins durch Tore von Brandon Carlo, Karson Kuhlman, David Pastrnak und Zdeno Chara alles klar. Der zwischenzeitliche 1:3-Anschlusstreffer durch Ryan O´Reilly nach Videobeweis sorgte nur kurz für einen Hoffnungsschimmer bei St. Louis.

BOS@STL, Sp6: Rask mit dem Schoner gegen Schenn

Rask darf sich zugutehalten, dass er genau dann einen seiner stärksten Auftritte in der Finalserie hinlegte, als es am meisten darauf ankam. Er strahlte an diesem Abend eine unglaubliche Ruhe aus und stoppte unaufgeregt nahezu jeden Abschluss der Blues. Nur selten ließ der 32-jährige Goalie einen Rebound zu, aus dem sich eine gefährliche Situation hätten ergeben können. Seine 28 Saves bedeuteten eine Fangquote von 96,6 Prozent.
Mit dem Verlauf der Partie und dem Ergebnis zeigte sich Rask verständlicherweise hochzufrieden. "Der Sieg heute kam durch eine engagierte Teamleistung zustande. Ich habe mich im Vergleich zu den anderen Spielen nicht besser oder schlechter gefühlt. Mir sind jedoch gleich zu Beginn einige gute Paraden gelungen. Das hat mir natürlich die nötige Sicherheit gegeben", konstatierte er. "Mitentscheidend für den Erfolg war die Tatsache, dass wir diesmal in Führung gegangen sind und unser Penalty-Killing einmal mehr hervorragend funktioniert hat", fügte er hinzu.

BOS@STL, Sp6: McAvoy unterstützt Rask

Seine Mitspieler waren voll des Lobes über die glänzende Performance des Torhüters. "Er spielt schon die gesamten Playoffs über großartig. Aber heute war er besonders heiß und hat uns mit spektakulären Saves im Match gehalten", sagte Center Patrice Bergeron. Dieser Einschätzung schloss sich Torschütze Pastrnak uneingeschränkt an. "Es war unglaublich, was Tuukka geleistet hat. Wirklich überrascht hat mich das allerdings nicht. Er ruft in den Playoffs beinahe in jedem Spiel Top-Leistungen ab", betonte er.
"Tuukka war ohne Zweifel unser bester Mann heute Abend", befand Verteidiger Charlie McAvoy. "Er ist generell ein entscheidender Faktor für uns. Wir wissen, dass wir eine Chance haben zu gewinnen, wenn er so gut drauf ist. Wir können uns immer auf ihn verlassen. Er ist immer dann zur Stelle, wenn man ihn am nötigsten braucht. Auf der anderen Seite versuchen wir natürlich auch, ihn so gut wie möglich zu unterstützen."
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Bruins-Trainer Bruce Cassidy zeigte sich ebenfalls begeistert. "Im Stanley Cup Finale sind wir auf eine exzellente Torhüterleistung angewiesen. Diese hat Tuukka heute abgerufen", sagte er.
Rask hat jetzt in den gesamten Playoffs eine überragende Fangquote von 93,8 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,93 pro Spiel vorzuweisen. In der kompletten Saison verlor er keine drei Starts in Folge und diese Serie riss auch in Spiel 6 nicht.
Spiel 7 des Stanley Cup Finales zwischen den Bruins und den Blues findet am Mittwoch im TD Garden von Boston statt (8:00 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS; Do. 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport).