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Die Winnipeg Jets fanden am Montag eine starke Antwort auf die 0:5-Enttäuschung gegen die Vancouver Canucks zwei Tage zuvor. Zu Hause dominierten sie ihr Spiel gegen die Washington Capitals und fuhren im Canada Life Centre einen 3:0-Sieg ein. Eine entscheidende Rolle übernahm dabei einmal mehr Torwart Connor Hellebuyck, der mit 23 Saves seinen vierten Shutout und seinen 30. Sieg der Saison einfuhr.

„Respekt vor den Jungs“, lobte Jets-Trainer Rick Bowness. „Sie waren nicht glücklich mit dem Spiel in Vancouver. Sie wussten, dass sie eine Antwort finden müssen, und das haben sie. Das war eine starke Teamleistung. Genau das brauchen wir.“

Überlegene Jets lassen nicht viel zu

Das Spiel der Jets lebte von einer starken Defensive und viel Puckbesitz. Im ersten Drittel ließ Winnipeg nur fünf Torschüsse zu, über die vollen 60 Minuten wurde Hellebuyck nur 23 Mal getestet. Die Jets kontrollierten das Spiel, waren diszipliniert und gerieten genau wie die Capitals nur ein Mal in Unterzahl.

Sowohl während dieser Unterzahl als auch während einer etwas stärkeren Phase der Gäste im zweiten Drittel, konnte sich Bowness auf seinen Torwart verlassen, der an diesem Abend eine tadellose Leistung bot.

„Wir waren ziemlich ruhig und haben uns nicht von Emotionen beeinflussen lassen“, zeigte sich Stürmer Kyle Connor zufrieden. „Wir sind ruhig geblieben. Wir haben gleich zu Beginn eine Chance zugelassen, sind aber dran geblieben. Selbst bei Puckverlusten haben wir uns gegenseitig unterstützt und waren weiter auf den nächsten Wechsel konzentriert.“

Antwort auf Enttäuschung gegen Canucks

Die von Connor angesprochene Chance gab es nach weniger als 20 Sekunden, als Connor McMichael aus dem Bullykreis zum Direktschuss kam. Hellebuyck hielt aber sicher, und ab diesem Zeitpunkt waren fast das ganze Spiel über nur noch die Jets am Drücker.

Neal Pionk nutzte die Überlegenheit nach einer Puckeroberung von Adam Lowry an der gegnerischen blauen Linie und einem Pass von Mason Appleton mit einem Schuss aus dem rechten Bullykreis zum 1:0 (11.).

WSH@WPG: Pionk sorgt aus dem Bullykreis für das 1:0

„Ich habe gleich von Anfang an gesehen, dass sie größer, schneller und stärker sind“, war Washingtons Trainer Spencer Carbery beeindruckt. „Sie waren einfach in jeder Hinsicht besser. Hut ab davor, das ist ein wirklich gutes Team, das zur Deadline mit Tyler Toffoli und Sean Monahan noch besser geworden ist. Sie waren einfach stärker am Puck und waren viel schneller als wir. In jeder Situation.“

Im zweiten Drittel hatten die Capitals zwar etwas mehr vom Spiel, doch viel kam dabei nicht heraus. Stattdessen kamen die Jets weiterhin zu gefährlichen Abschlüssen, und Alex Iafallo fälschte schließlich einen Distanzschuss von Verteidiger Josh Morrissey direkt vor Torhüter Charlie Lindgren zum 2:0 ab (29.).

Im dritten Drittel lenkte Kyle Connor bei einem Konter einen scharfen Pass von Mark Scheifele direkt ins Tor und sorgte so nach exakt 50 Minuten für den Endstand.

WSH@WPG: Connor baut die Führung aus

Winnipeg verbesserte sich bei dem Sieg in praktisch jedem Bereich gegenüber der Niederlage gegen die Canucks. Die Jets hatten mehr Puckbesitz, mehr Torschüsse, mehr Verkehr vor dem Tor, eine bessere Abwehr und eine bessere Torwartleistung als noch zwei Tage zuvor und unterstrichen damit ihren Anspruch auf den Spitzenplatz der Central Division. Aktuell stehen die Dallas Stars mit 89 Punkten zwei Zähler vor den Jets, allerdings hat Winnipeg noch zwei Spiele mehr vor sich.

Hellebuyck findet wieder zu seiner Form

Eine besondere Genugtuung dürfte der Sieg für Hellebuyck gewesen sein. Er kassierte in dieser Saison nie mehr als fünf Tore. Allerdings war das Spiel gegen die Canucks das fünfte Spiel in Folge, in dem er mindestens drei Tore kassierte. Drei dieser Spiele verloren die Jets.

Diese Leistungen zeigen nicht das gewöhnliche Niveau von Hellebuyck und den Jets. Winnipeg hat mit 2,38 Gegentoren pro Spiel die zweitbeste Abwehr der NHL, woran der Torhüter großen Anteil hat. Er liegt unter allen Torhütern der Liga mit 2,3 Gegentoren auf dem zweiten Platz und mit 92,2 Prozent Fangquote auf Platz eins. Am Montag holte er gegen Washington seinen vierten Shutout der Saison, nur drei Torhütern gelangen mehr. Sowohl die Abwehr der Jets als auch Hellebuyck fanden gegen die Capitals zu diesem Niveau zurück.

WSH@WPG: Hellebuyck stoppt Capitals mit 23 Saves

„Sie hatten den Puck für 75 Prozent des Spiels“, erklärte Carbery. „Das macht es schwierig, etwas in der Offensive zu kreieren, und wenn wir das geschafft haben, sind wir nicht genug vor das Tor gekommen. Da war null Verkehr vor Hellebuyck, also hat er unsere Chancen alle klar gesehen. Jeder weiß, dass er alles hält, was er sehen kann, das ist gegen dieses Team also kein Erfolgsrezept.“

Torhüter in exklusiver Gesellschaft

Für Hellebuyck war es bereits der 30. Sieg in dieser Saison. In 47 Spielen kommt er auf eine Bilanz von 30-14-3. Durch den jüngsten Erfolg gesellte er sich zu einem exklusiven Klub, denn ihm gelangen schon zum fünften Mal in seiner Karriere 30 Siege in einer Saison.

Nur fünf andere aktive Torhüter können das von sich behaupten und diese Namen können sich sehen lassen: Marc Andre Fleury (9 Mal), Sergei Bobrovsky (7), Jonathan Quick (6), Andrei Vasilevskiy (6) und Frederik Andersen (5). Außerdem wurde Hellebuyck zum dritten US-Amerikaner mit fünf solchen Saisons. Die anderen beiden sind Quick und Ryan Miller (7).

In dieser Saison ist Hellebuyck einmal mehr ein Kandidat für die Vezina Trophy. Die Auszeichnung für den besten Torhüter gewann er bereits 2020.

„Er ist jeden Tag vollkommen konzentriert“, meinte Monahan. „Er macht die Saves, wenn wir sie brauchen, und er ist in wichtigen Momenten für uns da. Er ist so ein wichtiger Teil dieses Teams.“

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