rantanen, mackinnon, landeskog

Jeden Mittwoch in der Saison 2018/19 wird NHL.com/de in der Rubrik "Inside the numbers" nach verschiedenen Trends und Statistiken suchen, um Euch die Analyse des Spiels näherzubringen.
In dieser Ausgabe: Die erfolgreichsten Sturm-Trios 2018/19

Im Eishockey besteht eine Sturmreihe aus drei Angreifern: Einem Linksaußen, einem Center und einem Rechtsaußen. Für die Zusammenstellung des perfekten Offensivtrios reicht es aber oftmals nicht, einfach die drei besten Spieler in eine Reihe zu stellen. Es bedarf einer besonderen Chemie zwischen den Reihen-Kollegen. Auch müssen die Spielertypen gut aufeinander abgestimmt sein, um verschiedene Rollen auf dem Eis zu übernehmen.
In dieser Ausgabe von Inside the numbers stellt euch NHL.com/de die zehn besten Sturmreihen in dieser Saison vor. Berücksichtigt wurden nur Linien, die zum Großteil in dieser Saison zusammengespielt haben.
Colorado: Rantanen - MacKinnon - Landeskog (187 Scorerpunkte)
Die gefährlichste Sturmreihe in der Saison 2018/19 trägt ein großes "A" auf dem Trikot: Die Colorado Avalanche setzen schon seit der vergangenen Spielzeit auf das Trio um Mikko Rantanen (21 Tore/ 48 Assists/ 69 Scorerpunkte), Nathan MacKinnon (26/40/66) und Gabriel Landeskog (28/24/52). Zusammen bringen es die drei auf 187 Scorerpunkte (75 Tore, 112 Assists). Die Linie überzeugt durch Schnelligkeit, eine gute Technik und große Kontinuität. Allerdings ist Colorado stark von seiner Top-Troika abhängig: Rantanen, MacKinnon und Landeskog erzielten 47,8 Prozent aller Avalanche-Tore.

NYR@COL MacKinnon, Rantanen, Landeskog wieder vereint

Calgary: Gaudreau - Monahan - Lindholm (179)
Ein Trio, das sich seit Sommer erst neu zusammengefunden hat, ist die erste Reihe der Calgary Flames: Die beiden Franchise-Player Johnny Gaudreau (27/42/69) und Sean Monahan (25/32/57) erhielten mit dem via Trade von den Carolina Hurricanes akquirierten Elias Lindholm (21/32/53) einen neuen Mitspieler. Viel Anlauf benötigte diese Linie nicht, um gut zu klicken. Kumuliert bringt es Calgarys trickreiche und brandgefährliche Top-Formation auf satte 179 Scorerpunkte (73 Tore, 106 Assists).
Tampa Bay: Johnson - Point - Kucherov (170)
Über jede Menge Schnelligkeit verfügt das Gespann Tyler Johnson (18/16/34), Brayden Point (29/32/61) und Nikita Kucherov (22/53/75) von den Tampa Bay Lightning. Zusammen erzielten die drei Stürmer 170 Scorerpunkte (69 Tore, 101 Assists). Lightning-Coach Jon Cooper mischte seine Offensivreihen in dieser Saison bereits mehrfach neu, scheint nun aber eine perfekte Kombination um NHL Top-Scorer Kucherov gefunden zu haben.
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Mit Ondrej Palat (6/12/18), Steven Stamkos (24/28/52) und Yanni Gourde (11/17/28) verfügt Tampa Bay gleich über ein zweites produktives Gespann, das es kumuliert auf 98 Scorerpunkte (41 Tore, 57 Assists) bringt. Nicht von ungefähr stellen die Bolts die beste Offensive in der NHL.
Winnipeg: Connor - Scheifele - Wheeler (148)
Bei den Winnipeg Jets glänzt die Linie um Kyle Connor (16/18/34), Mark Scheifele (24/32/56) und Blake Wheeler (9/49/58) mit 148 Scorerpunkten (49 Tore, 99 Assists). Hier ist die Mischung hochinteressant: Connor bringt jede Menge Tempo mit, Scheifele (1,90 Meter groß, 94 Kilogramm schwer) und Wheeler (1,95 Meter, 102 Kilogramm) sind wuchtige Mitspieler, die trotz ihrer physischen Stärke auch exzellente Schlittschuhläufer sind. Die Zusammenstellung sorgt jedenfalls für reichlich Scoring-Touch.

NJD@WPG: Connor netzt Scheifeles Pass ein

Boston: Marchand - Bergeron - Pastrnak (142)
Schon seit Jahren spielen Brad Marchand (17/32/49), Patrice Bergeron (14/25/39) und David Pastrnak (26/28/54) bei den Boston Bruins zusammen. Diese Routine trägt nicht erst seit dieser Saison Früchte (228 Punkte im Vorjahr): Aktuell steht das Trio bei 142 Scorerpunkten (57 Tore, 85 Assists). Ein deutlich höherer Wert wäre durchaus drin gewesen, doch Bergeron bestritt aufgrund einer Verletzung erst 30 Spiele. Die Formation um Scharfschütze Pastrnak glänzt nicht nur offensiv, sondern hat mit Marchand ein kämpferisches und für Gegenspieler unangenehmes Element sowie mit Bergeron einen der besten Defensiv-Center der Liga. Eine Reihe, die also in beide Richtungen überzeugt.
Columbus: Panarin - Dubois - Atkinson (136)
Bei den Columbus Blue Jackets sorgten bislang Artemi Panarin (17/33/50), Pierre-Luc-Dubois (16/24/40) und Cam Atkinson (26/20/46) für Aufsehen. Zusammen 136 Scorerpunkte (59 Tore, 77 Assists) zeugen von einer exzellenten Chemie des Trios. Diese zeigt die spielstarke Reihe auch auf dem Eis. Panarin und Atkinson sind sowohl exzellente Schützen und Passgeber. Dubois spielt erst seine zweite NHL-Saison und ist als kreativer Zwei-Wege-Stürmer die große Überraschung bei dieser Troika.
Dallas: Benn - Seguin - Radulov (115)
Bei den Dallas Stars stecken mit Jamie Benn (18/15/33), Tyler Seguin (17/26/43) und Alexander Radulov (14/25/39) die drei besten Stürmer der Texaner in einer Formation. Diese gebündelte Offensiv-Power bringt es auf 115 Scorerpunkte (49 Tore, 66 Assists). Schon in der Vorsaison ragte dieser Block mit 229 Punkten heraus. Es gab dementsprechend keinen Grund, das Trio ein Jahr später zu trennen.

Washington: Ovechkin - Kuznetsov - Wilson (110)
Altbewährt ist auch die Top-Reihe der Washington Capitals mit Torjäger Alex Ovechkin (33/18/51), Evgeni Kuznetsov (8/29/37) und Tom Wilson (13/9/22). Kumuliert stehen aktuell 110 Scorerpunkte (54 Tore, 56 Assists) zu Buche. In der laufenden Saison musste schon oft ein neuer Nebenmann für "Ovi" und "Kuzy" gefunden werden, denn Wilson kam aufgrund von Sperren bislang erst auf 26 Spiele bei 41 Strafminuten). Während Ovechkin und Kuznetsov als Tormaschinen herausragen, sorgt Wilson mit viel Physis und Härte dafür, dass diese Linie gefürchtet ist. In den Playoffs 2018 zeichnete sich diese Reihe für 74 Scorerpunkte (32 Tore, 42 Assists) verantwortlich - Ovechkin wurde Top-Torjäger (15 Treffer) und Kuznetsov Top-Scorer (32 Punkte) in der Endrunde, die mit dem Gewinn des Stanley Cups abschloss.
Vegas: Marchessault - Karlsson - Smith (88)
Auch in ihrer zweiten Saison können die Vegas Golden Knights auf ihre Top-Reihe vertrauen: Jonathan Marchessault (14/17/31), William Karlsson (15/15/30) und Reilly Smith (9/18/27) knipsten zusammen bereits 88 Scorerpunkte (38 Tore, 50 Assists). Diese Linie war schon in der Debüt-Saison des 31. NHL-Franchise der große Trumpf: 2017/18 landete der Block aus "verstoßenen" Spielern (im Expansion Draft nicht geschützt) eine große Überraschung mit kumuliert 213 Punkten (92 Tore, 121 Assists) in der Hauptrunde sowie 58 Punkten (20 Tore, 38 Assists) in den Playoffs, die erst im Stanley-Cup-Finale nach fünf Spielen endeten. Bei diesen drei Stürmern stimmte die Chemie auf Anhieb - es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick.
Nashville: Forsberg - Johansen - Arvidsson (87)
Bereits in der dritten Saison stürmen Filip Forsberg (18/8/26), Ryan Johansen (8/32/40) und Viktor Arvidsson (14/7/21) Seite an Seite für die Nashville Predators und schnürten zusammen 87 Scorerpunkte (40 Tore, 47 Assists). Trainer Peter Laviolette kommt immer wieder zur "JoFA"-Reihe zurück, nachdem er in der laufenden Saison schon mehrfach sein Top-Trio zwangsläufig umbauen musste: Arvidsson (erst 23 Spiele) und Forsberg (erst 30 Spiele) hatten mit Verletzungspech zu kämpfen, während Johansen (47 Spiele) gesund blieb. Was diese Linie leisten kann, zeigte sie bereits 2017/18 mit 179 Scorerpunkten (70 Tore, 109 Assists) in der regulären Saison sowie 39 Punkten (17 Tore, 22 Assists) in den Playoffs.
2016/17 führte der Weg nach 180 Punkten (76 Tore, 104 Assists) in der Haupt- sowie 42 Punkten (15 Tore, 27 Assists) in der Endrunde bis ins Stanley Cup-Finale.
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Auf dem Radar
Nach über der Hälfte der Saison deuten sich weitere vielversprechende Reihen-Kombinationen an, auch wenn diese noch nicht über einen längeren Zeitraum gespielt haben. So scheint etwa bei den San Jose Sharks die auf dem Papier dritte Reihe um Joonas Donskoi (14/11/25), Tomas Hertl (19/22/41) und Evander Kane (16/21/37) hervorragend zu klicken (zusammen 103 Punkte). Ein weiteres gutes Beispiel liefern die Buffalo Sabres mit Jeff Skinner (30/14/44), Jack Eichel (15/34/49) und Sam Reinhart (10/32/42), die eine gute Chemie auszeichnet (zusammen 135 Punkte).
Kollektiv schlägt individuelle Qualität
Auffällig ist: Die Teams mit den genannten zehn Top-Reihen stehen aktuell allesamt auf einem Playoff-Platz. Es scheint, als würde das Kollektiv in einer Reihe deutlich schwerer wiegen als die individuelle Klasse eines Einzelnen (siehe Connor McDavid bei den Edmonton Oilers). Der Fokus der NHL-Trainer wird daher auch in dieser Saison darauf liegen, die perfekte Zusammenstellung zu finden und eine größtmögliche Chemie herzustellen.