DAL@EDM: Draisaitl verwertet im Nachsetzen

Ryan Smyth ist eine der Spieler-Legenden der Edmonton Oilers. Der inzwischen 43-Jährige spielte zunächst von 1995 bis 2007 im Trikot der Oilers und ließ gegen Ende seiner Laufbahn noch einmal drei weitere Jahre von 2011bis 2014 in Edmonton folgen. Zwischendurch wurde er auch für die Teams der New York Islanders, Colorado Avalanche und Los Angeles Kings aktiv. Es stehen für ihn 1.270 Spiele der regulären Saison zu Buche, in denen er 386 Tore und 456 Assists zum Erfolg seiner Teams beisteuern konnte. Zudem kam Smyth in 93 Stanley Cup Playoff-Spielen zum Einsatz, in denen ihm 28 Treffer und 59 Vorlagen gelangen.

Heute lebt Smyth in der Nähe von Nashville, besucht aber weiterhin regelmäßig die Spiele der Oilers, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.
Am vergangenen Sonntag, im Rahmen des Hall of Fame Legends Classic, einem Spiel von prominenten NHL-Veteranen in Toronto, bot sich NHL.com/de die Möglichkeit, Smythe einige Fragen zu den Oilers und deren jüngsten Entwicklungen zu stellen. Dabei ging es speziell um die Auftritte der jungen Superstars Connor McDavid und Leon Draisaitl, die beide aktuell die Scorerliste in der Liga anführen.
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Die aktuelle Situation freut Smyth sehr, insbesondere die beiden Stürmer sieht er für den Aufschwung der Organisation mitverantwortlich: "Dass Draisaitl und McDavid in Edmonton zusammen agieren können, das hilft dem Team sehr, denke ich. Sie sind beide sehr dynamische, junge Spieler und sie können jeweils ihre Reihe dirigieren. Beide sind aus einer ganzen Anzahl von Gründen jeweils auf einem ganz eigenen Spiel-Niveau. Ihr Tempo, ihre Spielintelligenz, ihr Passspiel… Das Alles ist viel besser als bei anderen Spielern. Sie gehören zweifelsohne zu den besten Akteuren, die ich seit langem gesehen habe."
Die positiven Ergebnisse der vergangenen Wochen und Monate erinnern die Klublegende zugleich an die besonders erfolgreichen Tage des Teams: "Wenn ich so an die alten Zeiten denke, die Spiele mit Mark Messier, Glen Anderson oder Wayne Gretzky, dann freut es mich aktuell sehr, dass die Oilers jetzt wieder mit im Kreise der Kandidaten für die Playoffs sind", betonte Smyth.
Einem Vergleich mit den damaligen Superstars Jari Kurri und Gretzky, die einst im Dress der Oilers ebenfalls gemeinsam (im Jahre 1987) an der Spitze der Scorerlisten standen, so wie Draisaitl und McDavid aktuell, den scheut der ehemalige kanadische Nationalspieler jedoch: "Der Vergleich mit Gretzky und Kurri ist nicht wirklich fair, denke ich. Überhaupt vergleiche ich Spieler grundsätzlich nur sehr ungern miteinander. Man darf ja nicht vergessen, dass das damals eine ganz andere Ära war. Das Spiel ist heutzutage viel schneller geworden. Am Ende des Tages musst du allerdings immer noch die Scheibe ins Tor befördern und das können Draisaitl und McDavid beide ganz hervorragend."
Für seine alte Heimatstadt Edmonton und die Fans dort freut es Smyth nach eigenem Bekunden, dass der sportliche Erfolg nach so vielen Jahren des Wartens endlich wieder greifbar zu werden scheint.

Smyth

"Der Wunsch nach Spitzeneishockey in Edmonton ist sehr groß. Die Fans der Oilers haben ja entbehrungsreiche Zeiten hinter sich. Die Sehnsucht wieder ein Top-Team in der Stadt zu haben, ist seit Jahren schon riesig. Jetzt sind die Grundlagen für den Erfolg von den Verantwortlichen erfolgreich gelegt worden. Vor ein paar Jahren war man ja schon wieder einmal in den Playoffs. Danach gab es zuletzt ein paar bittere Rückschläge. Aber jetzt sieht es aktuell wirklich wieder einmal sehr gut aus", freut sich der defensivstarke Ex-Stürmer.
Ein Bild von der positiven Entwicklung des Klubs hat sich Smyth zuletzt auch live gemacht: "Ich habe mir kürzlich das Spiel in New York bei den Rangers angesehen. Alle scheinen mir sehr geerdet zu sein, keiner wird zu euphorisch. Allen Beteiligten ist klar, dass es Rückschläge geben wird, dass das Team nicht alle Spiele gewinnen wird. Die Mannschaft scheint sich gut auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Wenn sie das bis zum Ende beibehalten, dann haben sie eine wirklich gute Chance auf das Erreichen der KO-Runde im kommenden Frühjahr."

Tippett_Oilers_bench

Doch Smyth ist nicht nur voll des Lobes über die Entwicklung von McDavid und Draisaitl, der neue Trainer Dave Tippett und Torwart Mike Smith werden von ihm ebenfalls sehr geschätzt.
"Die Rolle von Dave (Tippett) ist dabei gar nicht hoch genug einzuschätzen. Er lässt die Jungs spielen, arbeitet mit dem Team aber auch intensiv an der Abwehrarbeit. Ich mag zudem das Auftreten von Smith sehr. Er agiert phasenweise fast wie ein dritter Abwehrspieler. Das Gerede der vergangenen fünf oder sechs Jahre, dass die Abwehr die Scheiben nicht gut in die Spitze spielen kann, hat sich bei den Oilers jedenfalls aktuell erledigt. Das ist eine tolle Sache."