fla 6-19

In der Amerant Bank Arena gab es für die Florida Panthers in Spiel 5 eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ein euphorischer Start, ein Stimmungskiller, neue Hoffnung und ein erbitterter, aber unerfüllter Kampf bis zum Ende. Unterm Strich steht aber ein 3:5 gegen die Edmonton Oilers, die zweite Niederlage im Stanley Cup Finale in Folge. Die Panthers soll das aber nicht verunsichern – mit breiter Brust tritt Florida die Reise nach Edmonton an.

Keine Frage von Druck

Eigentlich war alles angerichtet für eine Meister-Feier nach Spiel 5 in Florida. Zusätzlich installierte LED-Lichter an allen Treppengeländern, bis in die Haarspitzen euphorisierte Fans und eine Panthers-Mannschaft, die angesichts von 44:16 Checks und 32:24 Torschüssen alles probierte.

Floridas Trainer Paul Maurice, der selbst sehr emotional hinter der Bande agierte, will deshalb nicht schwarzmalen. „Wir denken positiv über diese Dinge nach“, so der 57-jährige Headcoach.

Auch auf die Frage, ob seine Mannschaft durch den 3-0-Vorsprung in der Best-of-7-Serie plötzlich mehr Druck in den Entscheidungsspielen verspüre, ließ der erfahrene Trainer (25 Jahre als Cheftrainer in der NHL) verbal abperlen: „Ich weiß nicht, ob wir so viel mehr Druck hatten als vorher“, so Maurice. „Wir können nichts verlieren, sondern wir wollen unseren Vorsprung beschützen und uns diesen Titel verdienen.“

Vorschau: EDM-FLA Spiel 6

Panthers wollen physisch bleiben

Vor Spiel 5 hatte Maurice erstmals im Stanley Cup Finale seine Aufstellung verändert: Mit Steven Lorentz (1,93 Meter) nahm er zwar einen großen Körper raus, brachte mit Ryan Lomberg (1,75 Meter) aber einen giftigen und laufstarken Zwei-Wege-Stürmer, der sich konsequent in jeden Zweikampf stürzte und immer wieder aggressiv ins Forechecking ging.

Seinen physischen Eishockey-Stil will der Coach auch für Spiel 6 beibehalten. „Auch in Spiel 5 ging es viel um Hits. Recht viel enger kannst du nicht verteidigen“, blickte Maurice zurück und verwies auch darauf, dass seine Spieler im Gegensatz zu Spiel 4 deutlich weniger Alleingänge zugelassen hatten.

Tkachuk kümmert sich um McDavid

Vorkämpfer Nummer 1 war Matthews Tkachuk. Floridas Power Forward teilte mit sieben Checks die meisten aller Spieler aus, lieferte ein Zwei-Punkte-Spiel (1-1-2), bekam mit 20:20 Minuten Eiszeit die meisten unter allen Stürmern und hielt auch Edmontons Superstar Connor McDavid so gut es ging in Schach. Spektakulär war auch Tkachuks Rettungsaktion in der Schlussminute, als er mit einem Hechtsprung und nach vorne ausgestrecktem Schläger noch den Puck von der Linie kratzte.

„Er war überragend“, verteilte Maurice ein Sonderlob. „Seine Backchecks gegen McDavid – so etwas habe ich noch nicht gesehen.“

EDM@FLA SCF, Sp5: Tkachuk bringt Panthers ins Spiel

Gut möglich also, dass die Panthers in Spiel 6 immer wieder versuchen werden, die Tkachuk-Reihe (mit Sam Bennett und Carter Verhaeghe) gegen die McDavid-Reihe (mit Zach Hyman und Warren Foegele) zu stellen.

Erneute personelle Umstellungen dürften, wenn überhaupt, nur die vierte Reihe betreffen.

Tollhaus in Spiel 6 erwartet

In Spiel 6 am Freitagabend (8 p.m. EDT; Samstag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) im Rogers Place erwarten die Panthers nicht weniger als ein Tollhaus. „Es ist wahr, es passiert jetzt. Das ist das Salz in der Suppe“, freut sich Maurice auf den nächsten heißen Tanz im Stanley Cup Finale 2024.

Eine extra auf McDavid zugeschnittene Taktik aber wird es nicht geben. Auch nicht nach acht Scorerpunkten des pfeilschnellen Centers aus den letzten zwei Spielen (3-5-8). „Es ist seine Effektivität, die den Unterschied gemacht hat“, erklärt Maurice. „Wir haben nur vier Schüsse zugelassen, er hat aber zwei Tore geschossen.“

Verwandte Inhalte