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Nur noch einen einzigen Sieg benötigen die Washington Capitals, um nach 105 Spielen in dieser Saison und 3.698 Spielen in ihrer Franchisegeschichte zum ersten Mal den Stanley Cup in die Höhe zu stemmen.

Dabei ist es vor allem nicht so, dass die Capitals in der Vergangenheit kein konkurrenzfähiges Team gewesen wären, sondern sie erreichten in zehn der letzten elf Jahre die Stanley Cup Playoffs, teilweise sogar als Presidents' Trophy Gewinner. Nachdem sie seit ihrer Gründung zur Saison 1974/75 im neunten Jahr erstmals in die Meisterrunde einzogen, verpassten sie in 35 regulären Spielzeiten nur sieben weitere Male die KO-Runde. Doch nur ein einziges Mal erreichten sie überhaupt ein Eastern Conference Finale, als sie 1998 ebenfalls in das Stanley Cup Finale einzogen, dort allerdings den Detroit Red Wings glatt in vier Spielen unterlagen.
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Alleine diese Zahlen und Fakten belegen, welcher enorme Schritt vor den Capitals und ihren Fans liegt, wenn sie am Donnerstag um 8 p.m. ET (Fr. 2 Uhr MESZ) in Spiel 5 in der T-Mobile Arena von Las Vegas gegen die Vegas Golden Knights den ersten Matchpuck zum Gewinn des Stanley Cups haben.
"Du arbeitest so hart, um an diesen Punkt zu kommen und du willst es erreichen, also haben wir nur darüber gesprochen, dass wir sicher gehen, uns nur auf ein Spiel zu konzentrieren", verdeutlichte Capitals Trainer Barry Trotz nach dem Training am Mittwoch. "Es ist ein sehr stolzes Team auf der anderen Seite und sie sind gut trainiert. Sie werden ihr bestes Spiel auf das Eis bringen und wir werden sie nicht mit weniger schlagen, als unserem besten Spiel."
Doch wie schwer ist es wirklich alles das auszublenden, was passieren könnte, wenn Washington auch in Spiel 5 im Moment der Schlusssirene mindestens ein Tor vorne liegt und den Titel perfekt machen kann?
"Um ehrlich zu sein, ich denke die meisten von uns waren noch nicht in dieser Situation und ihr auch nicht", sprach Washington Kapitän Alex Ovechkin die Pressevertreter direkt an. "Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich nicht so viel daran denke, was passieren kann. Ich versuche mich zu fokussieren aber … es ist hart (lacht). Natürlich!"

Ehrliche Aussage der russischen Nummer 8, der bereits sieben Mal in seiner Karriere die Maurice Rocket Richard Trophy für den besten Torschützen der regulären Saison gewonnen hat und mittlerweile 32 Jahre geworden ist, um diese wirklich große Chance zu bekommen, seinen Namen auf dem Stanley Cup zu verewigen. Aber nicht nur für ihn geht es um viel, wenn man bedenkt, wieviel passieren muss, um dem Triumph so nah zu kommen.
"Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist", stellt Lars Eller richtigerweise fest. "Aber wir merken, wie es schwierig ist, nicht über die Möglichkeit nachzudenken, die wir jetzt haben und die Lage, in der wir sind. Also gehen einem viele Gedanken durch den Kopf, was passieren könnte und es fällt schwer, nicht daran zu denken. Es bleibt so viel Zeit zwischen den Spielen durch die Reisetage, aber es fühlt sich komplett anders an. Es ist irgendwie ein Mix aus Nervosität und Vorfreude. Diese ganzen Emotionen sind für viele Jungs von uns ungewohnt, aber es ist letztendlich nur eine weitere Serie, die beendet werden muss. Das kennen wir und darin haben wir uns schon bewiesen."
Trotzdem kommt ein neuer Fakt in der Tatsache dazu, dass keine gewöhnliche Playoff-Serie ist, sondern das Stanley Cup Finale und viele Spieler schon lange auf diese Möglichkeit gewartet haben und nicht wissen, ob sie so schnell für sie wiederkommt.

"Wir haben einige Jungs, die das schon durchgemacht haben und sie haben uns einige Ratschläge gegeben, wie die Situation zu meistern sei", erklärte Torhüter Braden Holtby. "Für uns muss es einfach das tägliche Geschäft sein, so wie das ganze Jahr über, dann haben wir auch die größte Chance noch dieses eine Spiel zu gewinnen."
Ähnlich sieht es sein deutscher Backup Philipp Grubauer, der sich gewohnt gelassen gibt: "Für uns ändert sich nichts. Egal, welches Spiel es ist, du willst es gewinnen und dafür gibst du alles. Das wird morgen nicht anders sein."